Ein Cochlea-Implantat ist eine elektronische Hörprothese, die bei defekten Haarzellen im Innenohr den intakt gebliebenen Hörnerven direkt elektrisch reizt. Das Gerät besteht aus zwei Teilen: eine Elektrode, die operativ in die Gehörschnecke (lat. Cochlea) eingeführt wird, sowie ein Sprachprozessor, der hinter dem Ohr getragen wird. Über eine Spule, die mit Hilfe eines Magneten am Kopf befestigt wird, werden die Informationen zum Implantat übertragen. 

Ein CI eignet sich vorrangig für gehörlos geborene Kinder, nach dem Spracherwerb ertaubte Kinder und Erwachsene sowie hochgradig Schwerhörige. Das jüngste bei uns an der MHH versorgte Kind war fünf Monate alt, der älteste Patient 91 Jahre.

Die vollständige CI-Versorgung ist chirurgisch und technisch hochspezialisiert und beruht auf viel Erfahrung im täglichen Tun. Insbesondere bei fehlgebildeten Hörschnecken sind die Auswahl der richtigen Produkte und die chirurgische Versorgung eine große Herausforderung. Eine gelingende Implantation ist für die komplexe technische Anpassung von zentraler Bedeutung.

Grafische Darstellung eines Cochlea-Implantats mit Sprachprozessor in Anatomie des meschlichen Ohres.

In zwei Schritten zum Hörimplantat

Die Versorgung mit einem Hörimplantat ist weit weniger kompliziert, als das auf den ersten Blick der Fall zu sein scheint. 
An unserer Klinik sind das eigentlich nur zwei Schritte:

Die ambulante Vorstellung dauert in etwa einen halben Tag.

  • mit Diagnostik zum Sprachverstehen im Störgeräusch
  • individuelle Beratung zu den Therapiemöglichkeiten und Ursachenklärung.


Stationäre Aufnahme mit ergänzender Diagnostik sowie technischer Beratung – wenn gewünscht und möglich erfolgt die OP am 3. Tag der stationären Aufnahme.

Patienten älter als 18 Jahre erhalten ihren Hörprozessor bereits am Entlassungstag mit einer Grundeinstellung versehen.

Etwa 5 Wochen nach OP: 
stationäre Aufnahme zur Erstanpassung im DHZ. 
CI = 5 Tage, andere Hörimplantate = 2 Tage.

Bei IV-Verträgen mit Unterbringung im Hotel.
Nach 3 - 6 Monaten erfolgt eine erneute ambulante Kontrolle.
Nach 6 Monaten eine jährliche ambulante Kontrolle, sogenannte Nachsorge lebenslang.

Welche Implantate bieten wir an?

Weltweit gibt es drei Hersteller von Cochlea-Implantaten, die bei uns zum Einsatz kommen.

Über die Herstellerseiten können Sie sich mit den jeweiligen Systemen und dem Zubehör vertraut machen.

Die Kosten einer Cochlea-Implantation werden, nach vorausgegangener Untersuchung und festgestellter Indikation, von den Krankenkassen übernommen.