Tinnitus ist ein vom Patienten individuell wahrgenommenes, andauerndes Sausen, Klingeln oder Pfeifen in den Ohren (subjektiver Tinnitus). Nur in seltenen Fällen kann ein Ohrgeräusch auch vom Arzt gehört werden (objektiver Tinnitus). In vielen Fällen eines lang andauernden Tinnitus findet man weder eine einzelne, eindeutige Ursache noch eine einzige, sofort wirkende Therapie. Auch wenn nicht immer die Ursachen für diese Hörstörungen feststellbar sind, ist es von wesentlicher Bedeutung, schwerwiegende Ursachen durch eine adäquate Diagnostik auszuschließen. Eine sinnvolle Therapie wird parallel und anschließend zur Diagnostik durchgeführt.

Derzeit existieren Therapie-Konzepte, die zu einer Aufhebung der Wahrnehmung für Ohrgeräusche und Lärmempfindlichkeit (Hyperakusis) bei vielen Betroffenen führen. Die Therapiekonzepte, die wir Ihnen hier vorstellen, basieren ausschließlich auf apparativen Ansätzen. Individuell konzipierte Strategien unter professioneller Führung (zumeist zusammen mit Kliniken für Psychosomatik) können zu einer wesentlichen Verringerung der Belästigung bis hin zu einem totalen Wahrnehmungsverlust des störenden Ohrgeräusches führen.

Typische Ursachen für Tinnitus können sein:

  • Lärmbelastung
  • Stress
  • Erkrankungen des Ohres wie Mittelohrentzündung oder Tumore
  • nach einem Hörsturz
  • Durchblutungsstörungen der kleinen Innenohrgefäße
  • Morbus Menière
  • Nebenwirkungen von Medikamenten
  • HWS-Verletzungen und -Fehlhaltungen
  • Wirbelsäulenerkrankungen
  • Diabetes
  • Bluthochdruck
  • Erkrankungen und Fehlstellungen im Bereich der Zähne
  • Strömungsgeräusche

Tinnitus kann auch durch eine Kombination verschiedener Ursachen ausgelöst werden.

Apparative Therapie-Möglichkeiten

Verstärkung und Maskierung

Mit Geräten kann man den Tinnitus einerseits unterdrücken, aber auch überdecken („maskieren“). Diese sogenannten “ Noiser“ und Tinnitus-Masker sehen aus wie ein kleines Hörgerät.

Der Maskierungs-Effekt erfolgt dann, wenn das Gerät ein Geräusch erzeugt, das den Tinnitus angenehm überdeckt. Der Noiser wiederum erzeugt ein Geräusch mit ähnlicher Intensität wie der Tinnitus. Das betroffene Ohr nimmt das Ohrgeräusch und das Verdeckungsrauschen gleichermaßen wahr. Das versetzt den eigentlichen Tinnitus gefühlsmäßig in den Hintergrund.

Bei einem „Tinnitusinstrument“ handelt es sich um eine Kombination von Hörgerät und Tinnitusgerät (Noiser). Hörgeräte dienen bei Schwerhörigkeit der Verstärkung und Verarbeitung des Hörsignals. Das Tinnitusgerät in Kombination mit einem Hörgerät gibt ein definiertes Rauschen neben der Hörgerätefunktion im äußeren Ohr bzw. den Gehörgang ab.

Bei der sogenannten „Tinnitus-Retraining“ wird die apparative Versorgung kombiniert mit einer Strategie der psychosomatischen Verdeckung. Das ist besonders wichtig bei Patienten, die durch den Tinnitus stark belästigt sind. Diese Therapie besteht aus 3 Elementen:

  • Beratung
  • Noiser, Masker
  • Psychotherapeutische Behandlung.

Fragen Sie Ihren behandelnden Arzt nach aktuellen Studien, an denen Sie teilnehmen könnten.

Lenire by Neuromod logo

Für Patienten mit chronischem Tinnitus bieten wir eine neue Therapie an: mittels Neuromodulation.
Wie das System funktioniert und wer dafür infrage kommt, lesen Sie auf der Website.

Lenire ist bei uns am DHZ in Deutschland verfügbar.
Die Versorgung von Patienten erfolgt in Zusammenarbeit mit der HörSys GmbH in deren Räumlichkeiten.

Für Terminanfragen kontaktieren Sie uns bitte per E-Mail oder unter +49 511 554 769 79.

Lesen Sie hier eine Zusammenfassung der Studie hier am DHZ zur Wirksamkeit der bimodalen Neuromodulation.

Blondhaarige Person nutzt System Lenire

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